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Überraschende Erkenntnisse in Karrieren im Umbruch

Über die Phänomene Karrierebrüche und Berufswechsel gibt es kaum Studien. Die wenigen Daten und Informationen, die es zu diesem Thema gibt, musste ich in mühseliger Arbeit aus den verschiedensten Publikationen herausgefildern. Die Analyse der im Buch Karrieren im Umbruch 20 Berufswechsler liefert somit einige interessante Erkenntnisse. Sie sind in der Einleitung in meinem Buch nachzulesen.

Meist positive Erfahrungen

Die Porträtierten selbst sehen ihren Schritt in einen neuen Beruf meist als etwas Positives, als Schritt nach vorn. Und dies erstaunlicherweise selbst dann, wenn dem Wechsel eine Kündigung vorausgegangen ist oder die berufliche Neuorientierung nicht einem Aufstieg im herkömmlichen Sinn oder mit mehr Einkommen einhergeht.

Hier ein paar Zitate von den Porträtierten im Buch Karrieren im Umbruch über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Berufswechsel:

René Plattner, ehemals Vizebankdirektor und heute Wirt: "Optimismus, Teamfähigkeit und die Tatsache, dass ich stets mir selber treu geblieben bin, haben mich din meinem Leben immer weiter voran gebracht."

Margrit Streuli, arbeitete in verschiedenen Berufen und widmete sich viele Jahre der Kindererziehung. Vor  rund 20 Jahren wanderte sie zusammen mit ihrem Mann Walter in die Toskana aus: "Ich habe mich immer bemüht, offen, spontan und flexibel zu sein. Das hat sich ausbezahlt: Ich bin auf diese Weise immer gut durchs Leben gekommen."

Marco Nadig, ehemaliger Bauarbeiter und heute Anästhesist: "Um etwas zu erreichen ist Wille und Motivation nötig. Welchen Weg man aber am Ende geht, ist auch von Glück und vielen Zufällen abhängig."

Silvia von Ballmoos, ehemalige TV-Ansagerin und heute Unternehmerin: "Vieles entwickelte sich ungeplant. In Krisenzeiten sagte ich mir immer 'Was mich nicht umbringt, macht mich stärker'. Das half mir, jeweils durchzuhalten."

Reto Seipel, ehemaliger Swissairpilot und heute Gastrounternehmer: "Ich habe immer auf mehrere Standbeine gesetzt. Das hat mich abgesichert."

Marco Innocente, ehemaliger Sekundarlehrer und Schulleiter, arbeitet heute in der Versicherungsbranche: "Existenzielle Unsicherheit belastet mich wenig. Meine Familie und mein Glaube an Gott geben mir Sicherheit und Vertrauen."

Andrea Hablützel, ehemalige Posamentenhandarbeiterin und Kauffrau, heute Obstbäuerin: "Ich habe keine Existenzangst. Geht etwas schief, bin ich noch immer jung genug, um in meinem alten Beruf wieder eine Stelle zu finden."

Hubert Gehrig, ehemaliger Mechaniker, Projektleiter und Gemeindepräsident, heute Sicherheitsfachmann: "Nach der Kündigung habe ich meinen Traumjob gefunden."

Samuel Brunner, ehemaliger Cellist und heute angehender Lehrer: "Die Änderungen in meiner Laufbahn sind lediglich die Folge meiner persönlichen Entwicklung und nicht etwa Korrekturen von früheren Entscheidungen."

André-Pierre Müller - Apé, ehemaliger Fernsehproduzent und heute Kunstmaler: "Ich habe mir mit 60 meinen Lebenstraum verwirklicht."

Brigitte Tschudin, ehemals Sekretärin, Pflegefachfrau und  Sozialarbeiterin, heute Therapeutin und Mediatorin mit eigener Praxis: "Es hat immer einen Sinn, wo man im Leben hingeführt wird. Nur ist es nicht immer leicht, den Sinn zu verstehen."

Werner Warth, ehemaliger Kaufmann und Verkäufer, heute Archivar und Museumsleiter: "Sich Sorgen machen bringt nichts. Es kommt sowieso, wie es kommen muss, und es kommt gut."

Ole Fabech, ehemaliger Schiffsbauer, Bio-Landwirt, Gelegenheitsarbeiter, Gärtner und Behindertenbetreuer, heute Leiter eines Arbeitslosenprojektes: "Jede Arbeit hat zur Zeit gepasst."

Marc Pfirter, ehemaliger Staatsschreiber und heute Direktor eines Pflegeheimes und Unternehmer: "Für mich gibt es keine unlösbaren Probleme, sondern nur Herausforderungen, die es anzupacken gilt und aus denen ich stets etwas Gutes zu machen versuche."

Christine Hansen, ehemalige Coiffeuse und Behindertenbetreuerin, heute unter anderem Sprachlehrerin: "Es gibt immer eine neue Möglichkeit."

Ruedi Josuran, ehemaliger Radio- und TV-Journalist, heute Krisencoach: "Der Burnout veränderte mein Leben."

Susi Bachmann, ehemalige Fussballerin und Kauffrau, heute selbständige Masseurin: "In schlechten Zeiten hilft mir Sport in freier Natur. Wenn ich jogge, bis ich müde bin, relativieren sich Ärger, Frust und Probleme von selbst."

Andreas Steiner, ehemaliger Mechaniker, Lastwagenfahrer und Gewerkschaftssekretär, heute Gerichtsweibel: "Ich kämpfe für die, die nicht kämpfen können, damit sie nicht zu den Verlierern gehören."

Karin Ammann, ehemalige Arbeitspsychologin, heute Bestsellerautorin und Kommunikationsfachfrau: "Nichts ist so wichtig, dass es nur das Eine gibt."

Hatice Sahin, ehemalige Immigrantin und Fabrikarbeiterin, heute Hausfrau, Mutter und Vereinsfrau: "Wichtig ist, dass ich in Freiheit für mich Entscheide treffen kann. Dann trage ich auch ohne Reue die Verantwortung für die Folgen."